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Frühkapitalismus

Merkantilismus

Staatswissenschaftslehre
erstmals fürstliche Wirtschaftspolitik (staatlicher Reichtum)
aktive Handelsbilanz durch

Parallel zu den feudalen entwickelten sich kapitalistische Wirtschaftsformen und damit erste Entwicklungsstränge zum kapitalistisch-marktwirtschaftlichen System.
Im Mittelalter ähnliche Bedingungen zur Überwindung der agrargesellschaftlichen Wachstumsgrenze wie in Europa

Flüsse waren für die Entstehung von Hochkulturen sehr wichtig.

Europa

Merkmale

Entdeckungen - Kolonialismus (Amerika, Asien, Gewürzinseln) - Welthandel: Motiv: Gier nach Gold

Die asymmetrische Arbeitsteilung (Mutterland/Kolonie)
Die Kolonie dient nur als Rohstofflieferant und Absatzmarkt für Fertigwaren - Monopol des Mutterlandes
Dreieckshandel: Aus Europa wurden Textilien, Waffen nach Westafrika, von dort Sklaven nach Amerika und schließlich Baumwolle zurück nach Europa transportiert.
1492: Vertreibung der Mauren - Reconquista
in England: Handelskapitalismus nur mittelbarer Ausgangspunkt für Industrialisierung

Die Kommerzialisierung der Landwirtschaft

Die gewerbliche Erzeugung im Frühkapitalismus

Ideologien des Merkantilismus

Ein einheitlicher Wirtschaftsraum (durch Außenzölle) und eine aktive Handelsbilanz führen zu Reichtum und Macht.

Funktion des Geldes

1.
Hortung - Bullionismus (positive Edelmetallbilanz)
2.
Tauschhandel - Greshamsches Gesetz: schlechtes Geld verdrängt besseres (ins Ausland: Die Kupfergeldinflation in Spanien im 17. und 18. Jhdt. führte zu einer bedeutenden Schwächung der ehemaligen Wirtschaftsmacht.)

Schwerpunkte

England:
Handelsbilanztheorie: Zölle, Exportförderung, Produktionsförderung für eine positive Bilanz
Manufakturen: Quantität, Arbeitsteilung
private Seehandelskompanien (pacte colonial, Navigationsakte 1652: empfindliche Schwächung der Niederlande, Handelskriege)
Frankreich:
Colbertismus (Colbert: Finanzminister von Ludwig XIV): Exportgewerbe, Infrastruktur, Machtpolitik

Deutschland:
Binnenhandel, Nachfragesteigerung, Bevölkerungspolitik  \( \leftarrow \) Wiederaufbau nach dem 30-jährigen Krieg ( \( \rightarrow \) Kameralismus: J.J. Becher: proportionale Strukturen)

Physiokratismus

(=Herrschaft der Natur: im Widerspruch zum Merkantilismus)
François Quesnay (\dag 
1774), Tableau économique (ordre naturel \( \rightarrow \) summum bonum)
Nur Ackerbau produktiv: Aufhebung von Frondienst, Flurzwang, Getreidezöllen ( \( \rightarrow \) Freihandel); Physiokratismus könnte man als landwirtschaftlichen Liberalismus bezeichnen.
Der Feudalismus wird erstmals aus wirtschaftlichen Motiven angezweifelt.

Tugot:
laissez faire, laissez aller: Wirtschaftsliberalismus
Er war Leibarzt von Ludwig XV: Vergleich des Blutkreislaufs (der damals entdeckt wurde) mit dem Wirtschaftskreislauf: Die Wirtschaft ist ein geschlossenes System von Tauschbeziehungen.

Beitrag des Staates zur Entfaltung des Kapitalismus


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Werner Scholz
1/31/1999